Trauriges Wetter und traurige Gedanken am 8. Mai 2017. Vor 72 Jahren endete der wohl schlimmste Krieg mit den meisten Toten, den meisten verletzten und verstümmelten Menschen. Ein solcher Gedanke kam mir schon in dem Moment, als ich das alte Fahrrad sah und auf dem dunklen Museumsboden fotografierte. Augenblicklich beschäftige ich mit der eigenen Familie. Meinen Opa lernte ich nie persönlich kennen, denn er fiel für "Führer, Volk und Vaterland" am 7.IV.1944 auf "dem Feld der Ehre" in Russland.
In solche Kartons verpackten die Männer ihre persönlichen Sachen, als sie in den Krieg ziehen mussten. Sie sollten möglichst ohne Koffer oder Körbe anreisen. Die Kartonagen ließen sich anschließend leichter entsorgen bzw. zurück zu den Familien senden. Mit dem Tortenkarton auf dem Gepäckträger des Fahrrads brachten die Frauen und die Kinder den Mann, den Vater zum Zug.
Diese Todesmeldung meines Opas Max liest sich für mich wie Hohn und Spott.
Schon mein Urgroßvater blieb im I. Weltkrieg als Gefallener auf "dem Feld der Ehre" zurück.
.......und heute schicken schon wieder Deutsche Regierungen ihre eigenen Landeskinder in fremde Kriege.
Zum Glück mussten wir nicht selbst erleben, was heute die Bundesdeutsche Regierung auf ihre Todesmeldungen schreibt.
Unser Sohn kehrte "gesund und munter" nach 6 Monaten Krieg aus Afghanistan zurück.
KLICK
PS: Mein Beitrag von heute stellt eher eine Selbstreflexion dar.
Ich möchte niemand zu einem politischen oder persönlichen Statement auffordern oder verleiten.
Also fühlt euch bitte nicht hierzu gedrängelt.
Im Film Troja sagt Odysseus: "Krieg bedeutet, dass junge Männer sterben und alte Männer reden!" Ich finde das sehr treffend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ich danke dir sehr, liebe malesawi, für diesen Satz.
Löschenegbert
Lieber Egbert,
AntwortenLöschenich habe auch an die Zeit zurückgedacht, als noch fast alle Familien
darauf hofften, dass endlich ihre Lieben zurückkommen.
Es war wohl eine der schlimmsten Zeiten - und doch sind unsere Oberen
nicht schlau geworden. Es ist fürchterlich, wenn unsere jungen Männer
nicht mehr nach Hause kommen - und wenn, sind die meisten traumatisiert.
Liebe Grüße
Irmi
Liebe Irmi, ich stimme jedem einzelnen Wort von dir zu. Schlimm für die betroffenen Soldaten, wenn die Traumatas erst nach Abschluss der Dienstzeit aufbrechen und der Bund für deren Heilung nicht mehr aufkommen möchte. Wusstest du schon, dass unsere Soldaten, wenn sie in den Krieg geschickt werden, sich selbst versichern müssen? Das übernimmt nicht die Armee für sie, dafür muss jeder selbst sorgen!!!!
LöschenReflexionen sind wichtig, um sich immer wieder zu erden. In meinem Job dienen sie allerdings eher zur Sicherheit.
AntwortenLöschenLG aus dem retroreflektierenden Westfalen
Michael
Mit Sicherheit spielt bei der Sicherheit auch die Erdung eine ganz bedeutende Rolle.
Löschenegbert, blitzableitend